Muster Gleisplan Baar 1966

Nachfolgend Informationen zu den hervorgehobenen Symbolen und Bezeichnungen. Sofern vorhanden, sind weiter unten noch entsprechende Fotos eingefügt.

 

 

1.)   Vorsignal A*.

Das ist das Vorsignal (Lichtsignal) des Einfahrsignal A 2/3, d.h. es kündet den Fahrbegriff dieses Signals an. Die Signale sind normalerweise mit fortlaufenden Buchstaben A, B, C, D etc. im Sinne der Streckenkilometrierung bezeichnet. Der Zusatz * bedeutet Vorsignal.

 

2.)   Einfahrsignal A 2/3, Ausfahrvorsignal C*

Das Einfahrsignal A (Lichtsignal) kann die Fahrbegriffe 2 (grün / orange) und 3 (zweimal grün) zeigen, deshalb der Zusatz 2/3. In der Grundstellung zeigt es Halt, also einmal rot. Das in anderen Länder übliche Doppelrot gibt es in der Schweiz nicht.

Unterhalb des Einfahrsignals befindet sich das Ausfahrvorsignal C*, das den Fahrbegriff des Ausfahrsignal C ankündigt.

 

3.)   W.B. steht vermutlich für Wärterbude. Das ist ein kleiner Unterstand, normalerweise aus Holz.

 

4.)   B. Kr. 10t steht für Brückenkran mit 10t Traggewicht.Der Kran führt über das Gleise und auch über den Platz daneben, so dass Güter Bahn - Strasse und umgekehrt umgeladen werden konnten.

 

5.)   W.W. steht für Wagenwäsche. Damit ist nicht etwa eine Aussenreinigung gemeint, sondern das Auswaschen von zum Viehtransport verwendeten Güterwagen. Die Wagenwäsche besteht aus einem Zementbelag im Boden mit einem Wasserabfluss, so dass das schmutzige Wasser in die Kanalisation geleitet werden kann.

 

6.)   Bezeichnet die Lage des AG (Aufnahmegebäude), also des eigentlichen Bahnhofs. Baar liegt bei Streckenkilometer 26.612.65, wobei die Mitte das AG genommen wird. Ausgangspunkt, also km 0 ist hier Zürich HB.

Si.H. ist die Schienenhöhe, hier 443.60m üM. Gemessen wird an der Schienenoberkante.

 

7.)   Zeigt die nutzbare Gleislänge von Gleis 2 an, hier 123m. Gemessen wird von den Sicherheitszeichen aus, das sind niedrige rote Pfosten. Diese sind bei den Weichen im Boden eingelassen und zeigen an, wie weit höchstens gefahren werden darf, um das Profil nicht zu verletzen

 

8.)   Das ist die Gleisnummer. In der Schweiz sind die Gleise vom AG aus durchnummeriert. Das erscheint logisch, ist aber nicht überall so. In Frankreich ist Gleis 1 immer das durchgehende Streckengleis von Paris, Gleis 2 jenes nach Paris. Die Gleise daneben werden fortlaufend mit ungeraden bzw. geraden Zahlen bezeichnet. In Frankreich würden die Gleisnummern vom AG aus also 5, 3, 1, 2, 4 lauten, wenn wir annehmen, dass Paris Richtung Thalwil liegt....

Das gleiche System wird auch in Oesterreich verwendet.

 

 9.)   Br.W. 40t. o. G. ist eine Brückenwaage mit 40t Maximalgewicht. Hier wurden die im Bahnhof geladenen Wagen vor dem Versand abgewogen.

Der Zusatz o.G. bedeutet "ohne Gleisunterbrechung". Die Schienen verlaufen durchgehend, zum abwägen eines Wagens wird die Wägebrücke elektrisch (früher auch mittels Winden) zwischen den Schienen angehoben.

Bei Waagen mit Gleisunterbrechung sind die Schienen im Bereich der Waage durchtrennt.

 

10.)  13 ist die Weichennummer. Die Weichen werden normalerweise im Sinne der Kilometrierung durchnummeriert. Bei grösseren Bahnhöfen werden dreistellige Zahlen verwendet, wobei häufig 100er-Gruppen gebildet werden. Hier in Baar wurden die Nummern 1 und 3 noch freigelassen. Das wurde im Hinblick auf einen allfälligen Ausbau auf Doppelspur Seite Thalwil gemacht. Falls zusätzliche Weichen eingebaut werden und keine Zahlen mehr frei sind, werden Zusätze verwendet. Wenn also beispielsweise zwischen Weichen 5 und 6 noch eine zusätzliche Weiche eingebaut würde,  würde die Bezeichnung 5a, 5bis oder 5* lauten.

 

11.)  Kreuzung. Das ist keine Weiche, weil sie keine beweglichen Teile aufweist.

 

12.)  Einfache Kreuzungsweiche (EKW). Mögliche Fahrwege: Gerade, über die Diagonale und Ablenkung rechts, also dort, wo der feine Strich gezeichnet ist. Es gibt somit drei Fahrwege, über die Ablenkung links sind keine Fahrten möglich. Dies im Gegensatz zu einer doppelten Kreuzungsweiche (DKW).

 

13.)   Mechanisches Einfahrsignal (Semaphor) D 1/2 und Durchfahrsignal Dd. Beim Hauptsignal sind 1/2  analog Lichtsignal die möglichen Fahrbegriffe. Beim Durchfahrsignal ist D der Signalstandort beim Hauptsignal D und d die Bezeichnung für Durchfahrsignal. Unterschied Durchfahrsignal / Ausfahrvorsignal beachten. Ein Ausfahrvorsignal (Lichtsignal) würde hier die Bezeichnung B* tragen.

 

14.)  Vorsignal als Wiederhoungssignal. Im Gegensatz zu der mechanischen Signalisierung, wo spezielle Wiederhoungssignale aufgestellt wurden, verwendet man bei den Lichtsignalen normale Vorsignale. Zur Unterscheidung tragen sie die Bezeichnung **

 

 

1.) Vorsignal

Aus Signalreglement (RS) 1982 Sammlung S. Niklaus

 

 

2.) Einfahrsignal, Ausfahrvorsignal

Aus Signalreglement (RS) 1982 Sammlung S. Niklaus

 

 

3.) Wärterbude

SBB-NB 8/66, Sammlung S. Niklaus

Die Aufnahme stammt aus Zug, das

Schild ist von einem Güterzug gefallen

 

 

6.) Angabe der Schienenhöhe

Wärterposten 98a in Neuthal, Museumsstrecke Hinwil - Bauma des DVZO. Foto S. Niklaus 7. September 2024

 

6.) Statt Schienenhöhe wird hier die Schwellenhöhe angegeben

Bahnhof Thun beim alten Fahrdienstbüro. Heute befindet sich hier eine Apotheke...    Foto S. Niklaus 11. September 2024

 

7.) Sicherheitszeichen

Aus Signalreglement (RS) 1982 Sammlung S. Niklaus

 

 

8.) Gleisnummerierung in Mallnitz, Oesterreich

Ausschnitt aus Open Railway Map

 

 

9.) Brückenwaage ohne Gleisunterbrechung in Orsières

Foto S. Niklaus 27.07.2024   

 

 

10.) Weiche in gerader und ablenkender Stellung

Aus Signalreglement (RS) 1982 Sammlung S. Niklaus

 

 

12.) Einfache Kreuzungsweiche (EKW)

Aus Signalreglement (RS) 1982 Sammlung S. Niklaus

 

 

13.) Semaphor, Durchfahrsignal

Aus Signalreglement (RS) 1982 Sammlung S. Niklaus

 

 

14.) Wiederholungssignal G12** in Spiez

Foto S. Niklaus, 28.02.2024