-       La Plaine, Satigny und Vernier-Meyrin 1934 bzw. 1942

 

Zu diesen Plänen möchten wir noch bemerken, dass es sich um typisch französische (eigentlich teils englische) Gleispläne handelt:

 

  • keine Überholgleise (und schon gar keine, bei denen das Gegengleis gekreuzt werden muss), allenfalls Güterzug-Aufstellgleise; (Frankreich/England: wenn Überholgleise, dann seitengleiche ohne Gegengleiskreuzen)
  • fast alle Weichen aus Sicherheitsgründen und zur Einsparung von Riegel (front point locks) möglichst stumpf befahren
  • viel "Sägen" beim Manöver
  • möglichst nur Blocksignale
  • möglichst keine Rangiersignale
  • möglichst wenig zentralisierte Weichen, viele ortsgestellte
  • einfacher, geldsparender Aufbau       

 

Übrigens wurde früher auch in der Schweiz gerne auf spitzbefahrene Weichen in den Hauptgleisen verzichtet, was auf einfacheren Doppelspurstationen ohne Überholungsgleise häufig machbar war. So konnten Verriegelungen oder Geschwindigkeitsverminderungen vermieden werden.

      
Zu den Signalen ist zu erwähnen, dass sie von der PLM als ehemalige Besitzerin stammen.  Das Signalsystem unterscheidet sich ganz beträchtlich von den Zeitgenössischen der Schweiz (und Deutschland):

           

      Die in den Plänen erwähnte Vorsignale sind rote Scheiben (disque avancé rouge) und  signalisieren in der geschlossenen Stellung (nicht Warnstellung) Weiterfahrt auf Sicht! Es  muss mit in den Vorschriften erwähnten Hindernissen gerechnet werden. Nachtzeichen in diesem Fall ein rotes und gelbes Licht (erst seit Einführung des neuen Signalordnung „Code Verlant“ 1936 und spätestens seit Gründung der SNCF 1938). Vorher war es ein einzelnes rotes Licht.

 

      

          Die Semaphore für Ein- UND Ausfahrt auf der gleichen Seite befinden sich an einem gemeinsamen Mast! Sieht auf den Plänen aus wie ein T. Es gilt jeweils der in Fahrrichtung linke rote Flügel. Der Einfahrsemaphor wird in den Plänen Schutzsignal (protection) genannt und steht unmittelbar vor dem Weichenbereich. Für die Fahrtstellung werden die Flügel senkrecht nach unten geklappt.

  

         Satigny hat nur einen einzigen Doppelsemaphor als Blocksignale in beide Richtungen.

     

         Selbstverständlich waren auch Stellwerke und Streckenblockeinrichtungen französischer Herkunft. Gemäss alten Fotos wurden sie zumindest zuletzt durch Personal SBB bedient.

 

              

 

          Thomas Ströhla, D-Lörrach

          Ulrich Dikenmann, CH-Burgdorf 

 

La Plaine, Satigny und Vernier-Meyrin :  

  • Erhielten danach (1956) Integra-Schalterwerke, allerdings immer mit französichen Lichtsignalen

 

O. Wileczelek